Benzin

Benzin

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Ben|zin [bɛn'ts̮i:n], das; -s, -e:
(in verschiedenen Arten hergestelltes) vor allem als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren und als Reinigungsmittel dienendes Erdölprodukt:
bleifreies, verbleites Benzin; er konnte nicht weiterfahren, weil ihm das Benzin ausgegangen war; die Tankstellen bieten verschiedene Benzine an.
Zus.: Bleibenzin, Feuerzeugbenzin, Flugbenzin, Normalbenzin, Reinigungsbenzin, Superbenzin, Waschbenzin, Wundbenzin.

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Ben|zin 〈n. 11; unz.〉 die bis 200 °C siedenden Bestandteile des Erdöls, als Motorentreibstoff, Fleckentferner u. Lösungsmittel verwendet [→ Benzoe] Siehe auch Info-Eintrag: Benzin - info!

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Ben|zin [ Benzoe u. -in (3)], das; -s, -e: eine aus einem Gemisch zahlreicher, meist acycl. Kohlenwasserstoffe bestehende, leicht entflammbare Fl. mit je nach Sdp. (40–220, meist 80–130 °C) unterschiedlichem Verwendungszweck. B. wird heute haupts. durch Erdöldestillation (Destillatbenzin, Straight-Run-Benzin) u. anschließendes Reformieren (aromatenreiches Reformatbenzin), Alkylieren (Alkylatbenzin), Kracken (Krackbenzin) u. Olefinpolymerisation (Polymerisatbenzin) hergestellt, kaum noch durch Synthese ( Fischer-Tropsch-Synthese), Kohleverflüssigung, -extraktion oder -schwelung. B. dient im Allg. als Treibstoff, z. T. auch – unter spezif. Bez. – als Lsgm., z. B. Wundbenzin, Leichtbenzin (Petrolether), Lackbenzin, Lösungsbenzin, Waschbenzin, Wetterlampenbenzin, Testbenzin, Schwerbenzin. Als Motorkraftstoff für Ottomotoren benutztes B. muss den Octanzahlanforderungen (Normalbenzin unverbleit ROZ 91,0), Superbenzin (unverbleibt ROZ 95,0) entsprechen, was nur durch Zusätze von Antiklopfmitteln, Oxygenaten, Benzol usw. erreichbar ist. Flugbenzin hat ROZ bis 145.
 
Ben|zin, Benz-in [ Benz- u. -in (1)], das; -s, -e: svw. Dehydrobenzol.

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Ben|zin , das; -s, (Arten:) -e [1833 geb. von dem dt. Chemiker E. Mitscherlich (1794–1863), urspr. = aus Benzoe gewonnenes Öl, auf Betreiben Liebigs 1834 auf das Erdöldestillat übertragen, zu mlat. benzoë, Benzoe]:
Gemisch aus gesättigten Kohlenwasserstoffen, das als Treibstoff für Ottomotoren u. als Reinigungs- u. Lösungsmittel verwendet wird.

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Benzin
 
[nach dem Benzoeharz, das ursprüngliche Ausgangsstoff für die Benzingewinnung war] das, -s/-e, Petrol ['petrəl, englisch], Gasoline [gæsə'liːn, englisch], Sammelbegriff für Kohlenwasserstoffgemische mit Siedebereichen zwischen Raumtemperatur und etwa 220 ºC. Meist wird zwischen niedriger siedendem Leichtbenzin und höher siedendem Schwerbenzin unterschieden. Benzine sind wasserhelle Flüssigkeiten mit einer Dichte zwischen 0,63 g/cm3 (Petroläther) und 0,82 g/cm3 (Reformatbenzin). Der Flammpunkt liegt meist unter 21 ºC (brennbare Flüssigkeiten der Gefahrenklasse G 3), der Heizwert bei etwa 43,5 MJ/kg. Benzindämpfe sind schwerer als Luft und breiten sich daher leicht am Boden aus. - Benzine werden überwiegend durch fraktionierte Destillation aus Erdöl gewonnen, sie können aber auch durch Kondensation aus Erdgas abgeschieden (Gasbenzin) oder synthetisch hergestellt werden. Synthesebenzin lässt sich z. B. durch Kohlehydrierung, durch Fischer-Tropsch-Synthese oder durch Umwandlung von Methanol an Zeolithen vom Typ ZSM-5 bei 350-500 ºC (MTG-Verfahren, Kohleverflüssigung) herstellen. Die wirtschaftliche Bedeutung von Synthesebenzin ist gering. Unmittelbar durch Erdöldestillation gewonnenes Destillatbenzin (Straight-run-Benzin) besteht v. a. aus Alkanen und Cycloalkanen und hat eine ROZ (Oktanzahl) von 30-70. Crackbenzin aus katalytischen Crackanlagen enthält außerdem Alkene und hat eine ROZ von 86-92. Hohe Gehalte an Aromaten haben das durch Reformieren gewonnene Reformatbenzin (ROZ von 94-101) und das beim Steamcracken anfallende Pyrolysebenzin (ROZ rd. 97). Benzin mit hohem Gehalt an klopffesten Isoalkanen wird durch Oligomerisierung von Isobuten an Phosphorsäurekatalysatoren (Polymerbenzin), durch Alkylierung von niederen Alkanen (z. B. Isobuten) mit Alkenen (z. B. Propylen) in Gegenwart von Fluorwasserstoff oder Schwefelsäure (Alkylatbenzin) oder durch Abtrennung der n-Alkane mit Molekularsieben gewonnen. Mischungen verschiedener Benzine, eventuell auch mit anderen Verbindungen (z. B. Methanol), werden nach Zusatz von qualitätsverbessernden Additiven v. a. als Vergaserkraftstoffe verwendet, wobei in Deutschland zwischen den Qualitäten Normalbenzin und Superbenzin unterschieden wird. Die wichtigsten Benzinadditive sind Detergenzien (halten den Motor frei von Ablagerungen), Antioxidantien (Oxidationsschutz), Korrosionsinhibitoren (Korrosionsschutz) und Zündverbesserer. (Zur Zusammensetzung von klopffestem unverbleitem, dem »bleifreien« Benzin Ottokraftstoffe.) Entschwefeltes Straight-run-Benzin ist unter der Bezeichnung Rohbenzin oder Naphtha der wichtigste Rohstoff der Petrochemie. Aus Reformatbenzin und Pyrolysebenzin werden Aromaten gewonnen. - Spezialbenzine müssen ganz bestimmte Anforderungen hinsichtlich Siedebereich und Reinheit erfüllen. Besonders leicht verdampfbar sind Petroläther (Siedepunkte 25-80 ºC), der als Lösungsmittel in der chemischen Industrie und als Extraktionsmittel verwendet wird, und Wundbenzin (40-60 ºC). Siedegrenzenbenzine werden mit verschiedenen Siedebereichen hergestellt (z. B. 60-95 ºC oder 100-140 ºC); sie dienen als Lösungsmittel für schnell trocknende Lacke und Klebstoffe sowie zu Extraktions- und Reinigungszwecken. Testbenzin (130-220 ºC) hat einen Flammpunkt von über 21 ºC; es dient als Lösungs- und Verdünnungsmittel für Lacke (z. B. Öllacke, Alkydharzlacke). - Der MAK-Wert entspricht den für die Hauptteile der Benzine festgelegten Werten (z. B. Heptan 500 ppm oder 2 000 mg/m3).
 
Wirtschaftliches:
 
1992 wurden weltweit 745,8 Mio. t Motorenbenzin produziert. Die Länder mit bedeutenden Kapazitäten zur Mineralölverarbeitung erzeugten 1992 folgende Mengen (in Mio. t): USA 314,5, Russische Föderation 35,3, Japan 34,0, Großbritannien 27,9, Kanada 26,1, Deutschland (Motorenbenzin, Flugbenzin sowie leichter Flugturbinenkraftstoff) 23,3.
 

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Ben|zin, das; -s, (Arten:) -e [1833 geb. von dem dt. Chemiker E. Mitscherlich (1794-1863), urspr. = leichtflüssiges, aus Benzoe gewonnenes Öl, auf Betreiben Liebigs 1834 auf das Erdöldestillat übertragen, zu mlat. benzoë, ↑Benzoe]: Gemisch aus gesättigten Kohlenwasserstoffen, das als Treibstoff für Ottomotoren u. als Reinigungs- u. Lösungsmittel verwendet wird: das B. war ihm ausgegangen (der Tank war leer, ohne dass er es bemerkt hatte); der Wagen verbraucht 9 Liter B. auf 100 km; Flecken mit B. behandeln; die Wundränder mit B. abtupfen; Sie hatten den Christbaum aus der Kantine geschleppt, mit B. übergossen und angesteckt (v. d. Grün, Glatteis 90).

Universal-Lexikon. 2012.

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